Die 0:1-Pleite gegen den SV Meppen war für den MSV Duisburg bereits Saison-Niederlage Nummer sieben in gerade einmal elf Partien. Ein Saisonstart, mit dem man in Duisburg nicht zufrieden sein kann.
Wie schlecht die Stimmung wirklich ist, machten die Fans schon während der Partie mehr als deutlich. Pfiffe zur Halbzeit, Pfiffe für den eingewechselten Dominik Schmidt und ein regelrechtes Pfeifkonzert nach der Partie.
Es ist ein schwarzer Tag, auch für mich. Ich habe die Rufe mitbekommen, ohne Frage. Ich finde es sehr, sehr schade, weil ich glaube, die Mannschaft braucht die Unterstützung. Ich habe immer gesagt: Wenn es nicht gut läuft, brauchen wir unsere Fans.
Pavel Dotchev
Auch Trainer Pavel Dotchev bekam einiges ab. Kurz vor Schluss gab es „Dotchev-Raus-Rufe“ in der Schauinsland-Reisen-Arena. „Es ist ein schwarzer Tag, auch für mich. Ich habe die Rufe mitbekommen, ohne Frage. Ich finde es sehr, sehr schade, weil ich glaube, die Mannschaft braucht die Unterstützung. Ich habe immer gesagt: Wenn es nicht gut läuft, brauchen wir unsere Fans“, erklärte der Trainer nach der Partie.
Seine eigene Zukunft wollte der gebürtige Bulgare nach dem Spiel aber nicht thematisieren. „Ich glaube, ich bin jetzt nicht so wichtig. Wichtig ist der Verein. Ich bin ein Teil davon und werde, solange ich hier bin, kämpfen und alles versuchen. Aber ich will jetzt nicht über mich reden“, stellte der Coach klar.
Sorge um seinen Job kommt bei Dotchev jedenfalls nicht auf. „Ich muss keine Angst haben. Das Einzige, was ich muss, ist sterben. Ich habe keine Angst vor so etwas. Ich bin einfach der Trainer und solange ich hier bin, werde ich mein Bestes geben“, äußerte sich der 56-Jährige deutlich.
Ich bin der Abblitzer für alles und übernehme die Verantwortung.
Pavel Dotchev
Der Coach stellt sich weiterhin vor seine Mannschaft: „Ich habe schon immer gesagt, dass ich die Verantwortung trage. Das ist auch jetzt nicht anders. Ich bin der Abblitzer für alles und übernehme die Verantwortung. Ich bin auch nicht glücklich mit der Situation.“
Die Duisburger haben nun anderthalb Wochen Zeit, sich neu zu sortieren. Die Länderspielpause will der Trainer nutzen. „So wie man die Mannschaft gesehen hat, denke ich, dass noch einiges zu tun ist“, äußerte sich Dotchev zu den Plänen für die Pause.
Die Ursache für die Probleme sieht Dotchev nicht primär im fußballerischen Bereich. „An erster Stelle bin ich der Meinung, dass die Mannschaft momentan im Kopf nicht frei ist. Die Ergebnisse passen nicht und wir wollen viel mehr, als wir bringen“, analysierte der Ex-Libero. „Es war ja auch gegen Meppen kein Problem der Fitness oder Kondition. Das ist für mich der Kopf, nichts anderes“, meint der Mann, der seit vergangenem Februar in Duisburg im Amt ist. „Natürlich müssen wir auch fußballerisch zusehen, dass wir besser verteidigen. Wir haben schon viel zu tun.“